Besuch der Ausstellung „Die Langsdorff Expedition – Vor Deinen Augen“ in Lahr

Anlässlich des 250. Geburtstag des Freiherrn Georg Heinrich von Langsdorff (1774-1852) hat die Stadt Lahr, in welcher Langsdorff längere Zeit lebte, Kontakt mit der Ortsgemeinde Wöllstein aufgenommen, dem Geburtsort von Langsdorff. Daraufhin besuchte nun eine Delegation von 34 Personen aus Wöllstein die Stadt Lahr im Schwarzwald.

Nach der Anreise mit dem Bus begrüßte Oberbürgermeister Markus Ibert die Wöllsteiner Gäste im Stadtmuseum bei badischen Wein und Gugelhupf. Schon bei der Begrüßung wurde die Verbindung zwischen der südbadischen Stadt Lahr und der rheinhessischen Gemeinde Wöllstein deutlich. Ortsbürgermeister Johannes Brüchert bedankte sich bei Oberbürgermeister Ibert herzlich für den gastfreundlichen Empfang, das tolle Programm was im Vorfeld durch Stadtarchivar Thorsten Mietzner organisiert wurde und sprach ebenso eine Einladung nach Wöllstein aus.

Auf den Empfang folgte ein kurzer Stadtbummel ehe es zur nahegelegenen Burg Hohengeroldseck ging. Die Burgruine thront eindrucksvoll über die Ortenau und von der Aussichtsplattform hatte man einen traumhaften Blick über den Schwarzwald.

Am Nachmittag ging es zurück nach Lahr und im malerischen Stadtpark zur Villa Jamm. Die Villa Jamm ist im kubanischen Stil gestaltet und wurde durch einen örtlichen Industriellen gestiftet. Die Villa beherbergt auch die Ausstellung „Die Langsdorff Expedition – Vor Deinen Augen“, welche die zwischen 1822 und 1829 von Georg Heinrich von Langsdorff geführte Expedition mit einer Gruppe von Wissenschaftlern und Künstlern von São Paulo bis zum Amazonas, durch das damals noch recht unerforschte Brasilien, darstellt.

Durch die Ausstellung führte die brasilianische Künstlerin Aline Xavier und der ehemalige Lahrer Oberbürgermeister Dr. Wolfgang G. Müller, der sich intensiv der Langsdorff-Forschung widmet.

Die Expedition hatte sich zum Ziel gemacht Land, Menschen und Natur aufs Genaueste zu erkunden und zu dokumentieren. Unzählige Tierpräparate, Herbarien, Zeichnungen, Aquarelle, Karten, Notizen und nicht zuletzt 1400 akribische Tagebuchseiten zeugen vom großen Forscherdrang der Reisegruppe. Im Jahr 2022 begab sich die brasilianische Künstlerin Aline Xavier ihrerseits auf eine Forschungsreise: In den Archiven und Museen der Russischen Akademie der Wissenschaft in St. Petersburg begann sie, die dort bewahrten Archivalien der Langsdorff Expedition zu sichten, kritisch zu befragen und schließlich neu zu ordnen und zu kontextualisieren. Für die Auseinandersetzung mit dem Erbe der Expedition kuratiert Xavier Repliken des Archivbestandes und kommentiert sie mit eigenen künstlerischen Reaktionen.

Am Ende der Ausstellung waren nicht nur die Wöllsteiner Gäste „schlauer“ über ihren berühmten Sohn, sondern auch angeregt sich weiter über Langsdorff zu informieren. So wurde sich noch beim gemeinsamen Abschluss im Restaurant im Stadtpark zu Langsdorff und natürlich den gelungenen Tag ausgetauscht. Ortsbürgermeister Johannes Brüchert bedankte sich im Namen der gesamten Delegation für den herzlichen Empfang und das schöne Programm und bekräftigte noch einmal die Einladung zum Gegenbesuch in Wöllstein und dass man weiter in Kontakt bleiben möchte.

Dann ging es mit dem Bus zurück nach Wöllstein, wo am späten Abend alle Mitfahrenden etwas müde, aber glücklich und zufrieden über den ereignisreichen Tag wieder gut zuhause ankamen.


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